Dezentrale und impulsfokussierte Führung im digitalen Zeitalter
Die digitale Transformation erfordert einen Paradigmenwechsel in der Unternehmensführung. Anstelle einer starren, hierarchischen Struktur hin zu einer dezentralen und impulsfokussierten Führung, die die Potenziale der Digitalisierung voll ausschöpft.
Im Kern geht es um die Befähigung der Mitarbeiter an allen Ebenen der Organisation, ihre eigene Arbeitssituation zu optimieren. Durch digitale Tools und Prozesse, aber auch durch veränderte Beschäftigungs- und Partizipationsmöglichkeiten.
Gesellschaftlich gesehen entstehen neue Kompetenzstrukturen im Arbeitsmarkt und ein grundlegend verändertes Bild der Funktionsweise der Ökonomie.
Abbildung 3.2 verdeutlicht die unterschiedlichen Transformationsebenen der Digitalisierung, die sowohl die Mitarbeiter als auch die Organisation selbst betreffen.
Effizienzsteigerungen werden durch die optimierte Arbeitsweise mit digitalen Tools und in digitalisierten Prozessen erwartet (siehe Kapitel 9 zu digitalen Innovationen).
Darüber hinaus geht es um die Erweiterung des Geschäftsmodells und der damit verbundenen Kernprozesse. Durch die Nutzung digitaler Möglichkeiten werden auch hier Effizienzsteigerungen erzielt.
Die Digitalisierung kann aber auch tiefgreifendere Auswirkungen auf das Geschäftsmodell haben.Marktanforderungen oder Kundenbedürfnisse verändern den Geschäftszweck, was eine Neuausrichtung oder die Etablierung eines zusätzlichen digitalen Kerngeschäfts erfordert (siehe Kapitel 7 zur strategischen Neuorientierung in digitalen Zeiten).
Aus dieser neuen Situation heraus entstehen in der Organisation neue Netzwerkstrukturen (siehe Kapitel 4 zu neuen Formen der digitalen Organisation) sowie neue Rollen mit veränderten Verantwortlichkeiten und einem veränderten Bild von Führung (siehe Kapitel 8 zur digitalen Führung).
Daraus resultiert ein dringender Handlungsbedarf für Organisationen:
Flexible Gestaltung von Arbeitsverhältnissen
Beschleunigung von Arbeitsprozessen
Synchronisierung der Kommunikation
Austausch von Echtzeitinformationen über Ländergrenzen hinweg
Dezentraler Austausch von Informationen für Mitarbeiter und Führungskräfte
Gleichzeitig sind die politischen Akteure gefordert, neue regulative und normative Rahmenbedingungen zu schaffen, um die digitalen Potenziale für alle nutzbar zu machen.
Die Digitalisierung hat somit sowohl Auswirkungen auf die mikropolitische Gestaltung von Organisationen als auch auf das normative Fundament der Gesellschaft, insbesondere auf das öffentliche Leben (Rump und Eilers 2017).
Im nächsten Blogartikel werden wir uns mit den Herausforderungen und Chancen der dezentralen und impulsfokussierten Führung im Detail befassen.
Diskutieren Sie mit!
Welche Erfahrungen haben Sie mit dezentraler Führung in Ihrem Unternehmen? Welche Herausforderungen und Chancen sehen Sie?